Steckverbinder-Assembly gehört seit 2011 zu den Value Added Services (VAS) von TTI. Nach der Übernahme von Cosy Electronics beschäftigt TTI in der Europa-Zentrale ca. 60 Mitarbeiter für Assembly und weitere VAS auf knapp 6000 m2. Jörg Martin, Director BU VAS Europe, schildert die Besonderheiten.
Markt&Technik: Mit Wirkung zum 22. März 2021 startete Cosy Electronics den Integrationsprozess. Wie weit ist die Integration inzwischen gediehen?
Jörg Martin: Die Integration ist abgeschlossen. Die Produktion von Cosy für ITT Cannon/Veam wurde von Schorndorf in die bestehende Assembly-Infrastruktur von TTI in die Europazentrale in Maisach-Gernlinden integriert. Die dazu erforderlichen Hersteller-Freigaben wurden im September und Oktober erteilt. Der ehemalige Cosy-Vertrieb verbleibt weiter am Standort in Schorndorf als TTI-Vertriebsbüro.
Welche Hersteller werden nun in der neu gewachsenen Assembly-Fertigung verbaut und worauf liegt der Fokus?
Wir stellen kundenspezifisch passgenaue Rundsteckverbinder aus Einzelkomponenten her. Dazu zählen etwa Zylindergehäuse, Isolierkörper, Endgehäuse, O-Ringe, Kontakte usw. in mehr als einer Million verschiedenen Varianten. Unsere D38999-Steckverbinder-Montagelinie ist QPL-zertifiziert. Zudem sind alle unsere Linien offiziell von unseren Lieferanten Amphenol, ITT Cannon/Veam und Souriau zugelassen. ITT Cannon/Veam kam durch die Übernahme bzw. Integration von Cosy hinzu.
Wie stellt sich die Auftragslage vor dem Hintergrund der bekannten Herausforderungen von Pandemie bis Rohstoffknappheit dar?
Wir verzeichnen eine gute bis sehr gute Auslastung, sind aber durch Pandemie-bedingte Krankmeldungen etwas eingeschränkt. Was die Materialien anbelangt, so stehen wir vor der Herausforderung, dass die Hersteller einiges nur schleppend liefern bzw. nicht zum angekündigten Liefertermin. Das wiederum wirkt sich natürlich auf unsere Produktion aus: Wenn bei uns das Material fehlt, können wir nichts assemblieren.
Inwieweit gelingt es, verbindliche Lieferzusagen von den Herstellern zu bekommen?
Es dauert teils noch sehr lange, bis wir von den Herstellern Zusagen bekommen, wann das bestellte Material geliefert wird. Da wir drei große Hersteller haben, ist das durchaus eine Herausforderung. Und wie gesagt kommt es immer noch zu einer Überschreitung von bereits zugesagten Lieferterminen. Je nach Hersteller sind wir daher noch im Rückstand. Die Lage hat sich zwar ein wenig entspannt, aber wer Just in Time fertigt, hat durchaus noch ein Problem.
Welche Bereiche adressieren Sie mit den Steckverbinder-Assembly-Services?
Wir bedienen hier hauptsächlich die Branchen Militär, Aerospace, Konstruktion, Industrie sowie Mess- und Prüfmittel und können selbstverständlich auch die jeweils erforderlichen Zertifizierungen vorweisen.
Ein großer Teil unserer Montage konzentriert sich auf die MIL-DTL-38999 Series I & III, HE308, EN2997, EN 364, VG96912, VG95328, MIL-DTL-26482, VG95234 und MIL-DTL-24308-Rechteck-Steckverbinder. Darüber hinaus montieren wir auch die Serien 97, CA, CA-B, PT, 851, KPSE, KPT, KPTC, SJT und VGE1, CIR/FRCIR, CGL für industrielle und raue Umgebungen.
Automotive spielt für die Assembly Services also keine Rolle?
Auf Automotive entfällt nur ein kleiner Teil.
Für welche regionalen Märkte wird in Maisach-Gernlinden assembliert?
Im Wesentlichen für Europa, aber wir haben auch Kunden in Japan oder Malaysia. Grob zusammengefasst sind wir weltweit tätig, außer in den USA. Hier ist unsere Konzernmutter zuständig. In unserer Region bewegen wir uns bei den aktiven Kunden etwa im 2000er-Bereich.
Und wie hoch ist der Lagerwert bezogen auf Steckverbinder-Assembly?
GLYN GmbH & Co. KG
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